Corona zeigt: Regional ist unumgänglich!

12.06.2020

Verbraucher sind nach aktuellen Umfragen, als Folge der Coronakrise bereit,  mehr für Fleisch und andere regionale Produkte zu bezahlen. Die Abstimmung an der Supermarktkasse sieht bisher jedoch ganz anders aus: hier zählt bei den meisten Verbrauchern ausschließlich der Preis.
"Kaum jemand weiß, dass wir im Rhein-Erft-Kreis hervorragende Produzenten für regionale Produkte haben“ so Sylvia Knecht, Sprecherin der CDU-Kreistagsfraktion im Umweltausschuss bei einem Besuch des Schweinemastbetriebes der Familie Schrey in Kerpen.

Anlass des Besuches war die aktuelle Situation rund um die Schlachtbetriebe in Nordrhein-Westfalen. Wegen akuter Corona- Fälle mussten einige schließen. Die Lieferkette dahinter- die Mastbetriebe mit ihren Tieren, die wochenlang nicht abgeholt werden konnten- hatte kaum keiner im Blick.
Die Betriebe im Rhein-Erft Kreis haben die Situation weitestgehnd gut gemeistert, weil es noch regionale Verarbeitungsbetriebe gibt. Es fehlt aber an grundsätzlichen Zukunftsaussichten, da viele Metzgereien die regionale Schlachtung nicht weiterführen können. Zu hoch sind die Auflagen für die Kleinbetriebe, zu hoch auch die notwendigen Investitionen, die sich bei den Kleinmengen von wenigen Schlachtungen pro Woche nicht rentieren.
Bei dem Besuch wurde u.a. über die Möglichkeiten regionaler Verarbeitung und Vermarktungsmöglichkeiten diskutiert. In anderen landwirtschaftlichen Bereichen, wie der Getreideverarbeitung sind kreiseigene Initiativen,  z.B. Erftgold e.V. auf gutem Weg. Dieser Weg konnte durch die Politik mit Mitteln unterstützt und begleitet werden.

"Erschwerend kommt für die Landwirte hinzu, dass man sich ständig in einer Rechtfertigungssituation fühle, weil in der Bevölkerung der weitverbreitete Irrglaube vorherrsche, die Landwirte erhielten große Förderungen und Unterstützungen vom Staat bzw. von der EU,“ so die CDU-Politikerin. "Aus Brüssel kommen aber leider ständig neue Richtlinien, die zusätzlichen Kosten für die Landwirte verursachten“ klagt der Landwirt Udo Schrey. „Beim aktuellen Verkaufspreis für regional produziertes Fleisch sind wir so auf Dauer nicht wettbewerbsfähig.‘

"Wir müssen als Politik gemeinsam mit den Landwirten ein Konzept erarbeiten, mit dem es gelingt, regionale Produkte in der Region zu vermarkten", so Knecht. "Das Motto muss lauten: Aus der Region für die Region“.