Ein kleines Zuhause für Menschen mit Demenz

20.03.2019

Arbeitskreis Soziales der Kreistagsfraktionen von CDU,Grünen und FDP besuchte Demenz Café Stommeln Vorsitzende Beate Wallraff: „Wir werden gebraucht“

„Wir werden gebraucht“, sagt Beate Wallraff. Und: „Die Aufgabe braucht sehr viel Mut.“ Die Aufgabe, das ist die Betreuung des Demenz-Cafés bei der Arbeiterwohlfahrt, AWO, in Pulheim-Stommeln. Beate Wallraff ist die Vorsitzende, gleichzeitig ist sie ausgebildete Demenzbegleiterin. Bei ihr im Demenz-Café informierte sich jetzt der Arbeitskreis Soziales, Inklusion und Generationen der Kreistagsfraktionen von CDU, Grünen und FDP über das Engagement der ehrenamtlichen Helferinnen und ihr Angebot.

Denn auch in diesem Jahr setzt der Sozial-Arbeitskreis der Jamaika-Koalition im Kreistag seine Informationstour zu Einrichtungen im Rhein-Erft-Kreis fort. „Die Erfahrungen im vorigen Jahr waren so beeindruckend, wir haben so viel soziales Engagement erlebt, das wir in unsere politische Arbeit im Kreistag einfließen lassen konnten“, erläutert Achim Hermes, der sozialpolitische Sprecher der CDU-Kreistagsfraktion. Im Kreis gebe es eine Vielzahl von Angeboten, „die es sich alle lohnt, zu besuchen und daraus zu lernen, wie es andere machen.“
Der erste Besuch im Jahr 2019 führte ins Demenz-Café. Beate Wallraff, Gründerin des Demenz-Cafés, berichtete den Kreispolitikern, aber auch den beiden Pulheimer CDU-Kreistagsabgeordneten Karl-Heinz Grebe und Wolfgang Kromer-von Baerle über ihre tägliche Arbeit.
Das Demenz-Café gibt es seit fünf Jahren, betreut wird es von sieben ehrenamtlichen Helferinnen, drei von ihnen sind ausgebildete Demenzbegleiterinnen. Das bedeutet für sie über die Betreuung im Café hinaus auch Demenzberatung bei den Menschen zu Hause vor Ort. „Ich möchte, dass die Leute mich kennen, wenn sie zu uns kommen“, sagt Beate Wallraff. „Und hier wollen wir ihnen ein kleines Zuhause bieten. Denn die Menschen sind oft allein.“
Deshalb habe der Kreis auf Initiative von CDU, Grünen und FDP das Projekt der „präventiven Hausbesuche“ begonnen und finanziert, berichtet Achim Hermes. Bei dem Projekt werden alle Menschen über 75 Jahre in einer Stadt angeschrieben mit dem Angebot von Beratung und Hilfestellung.
Nach einem reichhaltigen Frühstück bietet das Demenz-Café den Gästen unterschiedliche Aktivitäten an wie etwa Bewegung nach Musik, Singen, Malen nach Vorlagen, Spaziergänge, Gedächtnistraining, Gesellschaftsspiele. Und natürlich wird auch Karneval gefeiert und die Adventszeit begangen. Verschiedene Feste runden das Angebot ab.
Die Sozialpolitiker aus den CDU-, Grünen- und FDP-Kreistagsfraktionen zeigten sich beeindruckt von dem großen Engagement der Ehrenamtlerinnen. Sie wünschten dem Demenz-Café für die Zukunft alles Gute.